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nahm nicht nur Deutschland, sondern die ganze gebildete Welt innigen Anteil.
toqr sein letzter Geburtstag. Am 9. März 1888 entschlief der Begrünber des neuen Deutschen Reiches der erste Deutsche Kaiser. Ihm folgte sein Sohn
Kaiser Friedrich Iii.
Friedrich Iii. würde am 18. Oktober 1831 zu Potsbam geboren, feeleitet von einer liebevollen Mutter, verlebten er und 1 eine Schwester, die Prinzessin Luise, eine glückliche Jugend, ^ach alter i^itte des hohenzollernschen Hauses muß sich 'jeder J-'ruiz eine Zeitlang mit einem Handwerk beschäftigen. Kronprinz friebrich lernte -Tischlerei und Buchbinderei. Nachdem er von tüchtigen Lehrern den ersten Unterricht in den Wissenschaften erhalten hatte,_ bezog jr die Universität Bonn. Bis zu seinem Ende hat er seiner Studienzeit ein treues Andenken bewahrt.
. Dabei setzte er auch seine militärischen Studien fort, und es joute mcht gar lange dauern, bis er als Soldat und Feldherr die ersten Lorbeeren pflücken bürste. Es war im Jahre 1866. „Durch die Gnade und das Vertrauen meines Königlichen Vaters," heißt es in einem Tagesbefehl an seine Armee, „an Eure Spitze gestellt, bin ich stolz daraus, als der erste Diener unseres Königs mit Euch Gut und Blut einzusetzen für die heiligsten Güter des Vaterlandes." Bei Königgrätz*) hat der Kronprinz fein Wort eingelöst. Sehnsüchtig richteten in dieser ech lacht König Wilhelm ut>d seine Generale den Blick nach Osten und spähten, ob die Armee des Kronprinzen noch nicht anrücke. Der Kronprinz kam. Der Sieg bei Königgrätz ist hauptsächlich fernem rechtzeitigen Eintreffen zu verdanken. Zum Danke gab der König seinem Sohne auf dem Schlachtfelde den höchsten Orden: pour le merite.
Vier Jahre später begann der deutsch-französische Krieg. Am 4. August 1870 griff der Kronprinz die Stadt Weißenburg an. Nach der Schlacht stürzte ihm alles jubelnd entgegen. Selbst dte echtoerbertmmdeten streckten, ihre letzte Kraft anstrengend, nach dem glücklichen Sieger die Arme aus. Den zweiten Sieg erfocht er bei Wörth. König Wilhelm schrieb nach dieser Schlacht: „Welch ein Glück dieser neue große Sieg durch Fritz!" Darauf marschierte der Kronprinz auf Paris, entschied den Sieg bei oeban und nahm daun an der Einschließung von Paris teil. Nachdem dann fein Königlicher Vater zum Deutschen Kaiser ausgerufen worden war, wurde er Kronprinz des Deutschen Reiches.
später machte er große Reifen nach Italien, Spanien und England. Überall zog er durch feine stramme, soldatische
*) Vergl. Seite 136.
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6264. Der Krieg gegen Frankreich 18701871.
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und Diakonissen, die unermdlich und furchtlos den Kranken Pflege und Labung, den Zagenden Trstung brachten. In der Heimat leitete die Kaiserin Rugusta all diese Taten der Liebe.
Wie die Knigin daheim, so benutzte auch der König im Felde jede Gelegenheit, seinen verwundeten Soldaten durch freundliche Trostworte ihre Leiden zu erleichtern. Wie war da mit einem Male aller Trbsinn, alle Niedergeschlagenheit verschwunden, wenn der greise Heerfhrer sie mit seinen gtigen Blicken ansah, wenn sie seine freundliche Stimme hrten! Einmal trat der König an das Bett eines Schwerverwundeten, der schlief. Huf dem Bette lag ein Buch, worin der junge Soldat gelesen hatte. Der König nahm es und schrieb hinein: Mein Sohlt, gedenke Deines treuen Knigs! Wilhelm." Rls der verwundete erwachte und die Seilen las, weinte er vor Freude. Wenige Tage spter besuchte der König ihn wieder. Der Tod war dem Rrmen schon nahe. Rber als er den König erkannte, richtete er sich noch einmal auf und sagte mit letzter Kraft: Majestt, ich werde Ihrer gedenken auch dort oben. Rmen." Dann fiel er zurck und verschied. Tief ergriffen blieb der König betend vor dem Lager stehen - dann drckte er dem Toten die Rgen zu und ging mit Trnen im Rge weiter. Ruch die deutsche Jugend wollte nicht zurckstehen. Die Schler baten um Erlaubnis, auf den Bahnhfen den durchfahrenden Kriegern Erfrischungen und Nahrung reichen zu drfen. Die Mdchen schnitten in den Schulen unter Leitung der Lehrerinnen Verbandzeug, nhten Binden und zupften (Eharpie, womit man damals Wunden verband. Das war das Schne an diesem Kriege, da er das ganze deutsche Volk in brderlicher Liebe vereinte.
4. Der Kampf gegen die Entsatzheere. Whrend die deutschen Heere mit der Belagerung der Festungen beschftigt waren, brachten die Franzosen neue Streitkrfte zusammen, von Norden, Westen und Sden her rckten diese Scharen auf Paris zu, um die Hauptstadt zu befreien. Doch konnten diese ungebten Mannschaften der erprobten Tchtigkeit der deutschen Truppen nicht standhalten- sie wurden in mehreren groen Schlachten besiegt und zerstreut. Zuletzt sammelte der franzsische General Bourbaki im Sden Frankreichs an 100000 Mann. Er wollte die Festung Beifort, die der preuische General Werder belagerte, befreien und in Sddeutschland einfallen. Doch Werder warf mit einer Helden-schar von 35000 Mann die fast dreifach berlegenen Feinde zurck und zwang sie schlielich im verein mit General Manteuffel, der ihm zu Hilfe geschickt wurde, auf Schweizer Boden berzutreten. Dort wurden die von Kampf, Hunger und Klte entkrfteten Franzosen entwaffnet und bis zum Rbschlutz des Krieges festgehalten.
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aushungern und zur bergabe zwingen zu knnen. Das mar aber ein 3rrtum. Die Belagerten hatten sich nicht nur mit Lebensmitteln aufs reichlichste versehen, sondern sie verteidigten sich auch aufs tapferste. So zog sich die Belagerung sehr in die Lnge - immer wieder nutzte nach Deutschland berichtet werden: vor Paris nichts Neues."
Die Festung Strasburg wurde seit der Schlacht bei Wrth von badischen und preuischen Truppen belagert. (Eine viertgige Beschieung zerstrte ganze Stadtteile, ohne die bergabe herbeizufhren. (Erst als sich die Deutschen zum Sturme rsteten, erfolgte am 28. September die Kapitulation. (Eine deutsche Besatzung zog wieder in die einstmalige deutsche Reichsstadt ein, die der Franzosenknig Ludwig Xiv. einst j Deutschland entrissen hatte, und alle Deutschen wnschten: Nun mu Straburg unser bleiben auf immer."
Huch die Belagerung von Metz war beschwerlich und langwierig. Mehrere Male suchte Bazaine durch Ausflle zu entkommen. Dann stellten sich infolge des regnerischen Wetters und der unregelmigen Verpflegung im deutschen Heere Krankheiten ein. Noch schwerer freilich litten die Franzosen durch Hunger und Krankheit. Bazaine entschlo sich deshalb am 27. Oktober zur bergabe der Festung; 173000 Mann mit drei Marschllen und fnfzig Generalen wurden kriegsgefangen, hunderte von (Beschtzen und Tausende von Gewehren fielen in die Hnde der Sieger.
Kuer Straburg und Metz wurden noch viele kleinere Festungen zur bergabe gezwungen.
3. Frsorge fr die Soldaten. Den Soldaten, die in Feindesland bei Tag und Nacht, bei Wind und Wetter, Hegen und Klte Posten stehen und harten, gefhrlichen Dienst tun muten, kamen von der Heimat her unzhlige Beweise der Liebe und Frsorge zu. Ewaren, Getrnke, Tabak, wrmende Kleidungsstcke und hnliche Liebesgaben sandten Vater, Mutter, Brder, Schwestern, Freunde und vereine in reicher Flle. Welch ein Jubel, wenn der Ruf erschallte: Die Feldpost!" Damals kamen die kurz zuvor eingefhrten Postkarten recht in Gebrauch. Ruf dem Rcken eines Pferdes, auf dem Tornister oder dem Kochgeschirr waren sie rasch geschrieben, und dann gingen sie fort in die Heimat. Wie sehnschtig wurden dort die wenigen Seilen erwartet, wie atmete bei ihrer Ankunft so manches bedrckte Dater-und Mutterherz auf: Gott sei Dank, er lebt!" Fr die verwundeten und Kranken, Freund und Feind, sorgten in den durch ein rotes Kreuz vor allen Feindseligkeiten geschtzten Lazaretten rzte, Pfleger und Pflegerinnen. Groen Segen stifteten die Barmherzigen Schwestern
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Deutschland Deutschland
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baten watete er burd) Eis und Schnee, schlief in Scheunen und schlechten Bauernstuben und begngte sich mit einfacher Kost. Vor Dppel war er zum erstenmal im Feuer und wohnte dem Sturm auf die Schanzen bei. Im Jahre 1866 gab ihm fein Vater den Oberbefehl der eine groe Armee. Auf schwierigen Wegen brang er durch die Psse des Riesengebirges und war siegreich in manchem Gefechte. Die groe Schlacht bei Koniggrtz wrbe durch die rechtzeitige Hilfe des Kronprinzen gewonnen. Im franzsischen Kriege erhielt er wieber den Oberbefehl der eine Armee. Norbbeutsche und fbbeutfche Truppen kmpften mit Begeisterung unter seiner Fhrung und erfochten Sieg auf Sieg, fo bei Weienburg und Wrth. Groen Ruhm erwarb er sich auch in der blutigen Schlacht bei Seb an. Whrenb der Belagerung von Paris halfen die kronprinz-liehen Truppen manchen Ausfall zurckschlagen. Der König ernannte seinen Sohn beshalb zum Felbmarschall und verlieh ihm als Erstem das Eiserne Kreuz. Als Kronprinz des Deutschen Reiches kehrte er nach dem Kriege nach Deutschlaub zurck. Lauter Jubel empfing ihn.
Wirken im Arieden. Auf seinen Reisen hatte der Kronprinz den Gewerbeflei vieler Lnder gesehen. Er suchte das Handwerk zu heben, und mit seiner Gemahlin besorgte er den Handwerkern gute Musterstcke aus alter Seit.ost besuchte er die Fortbildungsschule^und wohnte dort den Prfungen bei. Er ging in die Werksttten der Maler und Bildhauer und untersttzte sie nach Krften. Berhmte Ge lehrte wurden von ihm ganz besonders ausgezeichnet. Als dem Kronprinzen und seiner Gemahlin bei der Feier ihrer silbernen Hochzeit ein Festgeschenk von 800000 Mark berreicht wurde, verwendeten sie diese groe Summe zu wohlttigen Zwecken (Kronprinzenspende). Arbeiterkolonien und Erholungssttten sr schwchliche und arme Kinder fanden an dem Fürsten stets einen warmen Frderer.
Iii. Friedrich Iii. als Deutscher Kaiser.
Erkrankung. Im Jahre 1887 befiel den Kronprinzen ein bsartiges Halsleiben. Auf den Rat berhmter rzte suchte er in Eng-lanb, Tirol und San Remo in. Italien Heilung. Das bel wrbe jeboch immer schlimmer. Die rzte muten sogar die Luftrhre aufschreiben und eine silberne Rhre einsetzen, bamit der Kranke nicht ersticke.
Der Dulder auf dem Throne. Im Garten von San Remo wrbe dem kranken Kronprinzen am 9. Mrz 1888 eine Depesche berreicht mit der Aufschrift: An Seine Majestt, ^ den Deutsd)en Kaiser. Mit Trnen in den Augen gab er sie ungeffnet zurck. Die wenigen Worte hatten ihm zu viel gesagt. Trotz der Krankheit, trotz der eisigen Winterklte eilte er hin zur Totenbahre seines Vaters, zu seinen geliebten Untertanen. Als Frtebrich Iii. bestieg er dann den Thron. Sogleich zeigte er sich gtig und liebevoll. Er erlie den Verurteilten Gelb- und Gefngnisstrafen. Er legte das feierliche
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Weienburg Paris Deutschlaub Italien
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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Schule. Er besuchte gern den Unterricht. Einst rief eine Depesche den Lehrer in seiner Anwesenheit an das Bett der todkranken Mutter. Sofort übernahm der bohe Herr selbst die Geschichtsstunde, damit der Lehrer bald abreisen könne. Mit seiner Gemahlin wetteiferte er darin, die Erziehung der Kinder zu fördern. Auch sorgten sie beide dafür, daß arme, in der Stadtlust verkümmerte Kinder sich in den Ferien auf dem Lande in freier Luft kräftigten.
Der Prinz war von Natur friedliebend. Doch als das Vaterland ihn zum Kampfe rief, gewann er auf dem Schlachtfelde hohe Ehren. Bei König-grätz entschied er den Sieg der Preußen. In dem französischen Kriege be- : fehligte er bei Weißenburg, Wörth, Sedan und vor Paris die dritte Armee. Diese war zum großen Teil aus Süddeutschen, Bayern und Württembergern gebildet; „unser Fritz" gewann durch feine ritterliche Erscheinung rasch die Herzen. So hat Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen hervorragenden Anteil an der Gründung und Befestigung der deutschen Einheit.
2. Der Kaiser. — Als er ant 9. März 1888, bereits 57 Jahre alt, Kaiser wurde, war er ein todkranker Mann. Ein bösartiges Halsleiden hatte ihn befallen, und zu San Remo (in Italien) hatte er vergeblich Heilung. gesucht. Zuletzt mußte ihm die von der Geschwulst verengte Luftröhre geöffnet -werden, damit er nicht ersticke. Aber auf die Nachricht von dem Tode seines Vaters reiste er fofort nach Berlin ab. „Und wenn ich unterwegs sterben sollte," entgegnete er im Gefühl feiner Pflicht dm Vorstellungen seiner Umgebung. Als Kaiser bewährte er seinen Wahlspruch „Furchtlos und beharrlich" in den Schmerzen der Krankheit, wie einst in der Feldschlacht. „Lerne leiden, ohne zu klagen," mahnte er den Kronprinzen. Schon am t
15. Juni schied er still und schmerzlos von den Seinen.
$
57. Kaiser Wilhelm Ii. seil 1888.
1. Bis zur Thronbesteigung. — Prinz Friedrich Wilhelm, später Prinz Wilhelm genannt, wurde am 27. Januar 1859 als Sohn des damaligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm (f. Kap. 56) geboren. Vater und Mutter leiteten selbst die Erziehung des künftigen Thronerben. Er wurde bei- : zeiten an gewissenhafte Arbeit gewöhnt und körperlich abgehärtet. Bis zum
16. Jahre blieb er im Hause der Eltern. Bei feiner Konfirmation gelobte er,: im kindlichen Glauben fein Leben lang Gott ergeben zu fein. Dann besuchte, er das Gymnaf ium zu Kassel, und nach der Abgangsprüfung hörte er auf: der Universität zu Bonn Vorlesungen über Geschichte, Recht und Wirt-'' fchaftsleben. Unter Leitung vorzüglicher Staatsbeamten machte er sich damit
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Extrahierte Ortsnamen: Weißenburg Sedan Paris Bayern Italien Berlin Kassel Bonn
Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Hessen
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
12 V. Das Grabmal des Barock und des Rokoko. Dekorative Kleinplastik.
f Mawffio Sa \ Gm
f M'r \Noie rr iniitaiiii di Svomio.kwiotm I.m Cituuv vim
Ludov Ic Us Xv;
v fohi/mt M A' c roh Li Ii,,.: t
19. Grabmal des Marschalls Moritz von Sachsen. Von 0. V. Pigalle. Vollendet 1777. Strasburg, Thomaskirche.
Das Grabdenkmal der Epoche knpft gleichfalls an Bernini an; es liebt allegorische Gestalten in lebhafter dramatischer Bewegung. In 19 schreitet der Marschall auf den von dem Tode geffneten Sarg zu, während eine blhende Frauengestalt, wohl das Leben, ihn zurckzuhalten sucht und den Tod, der fein Stundenglas emporhebt, flehentlich um Aufschub bittet. Am Fu des Sarges trauert Herkules, das Symbol der Strke. Auf die niedergebrochenen Fahnen zur Linken taumeln die Wappentiere der von dem Marschall besiegten Reiche zurck, der Adler sterreichs, der Lwe Hollands und der Leopard Englands, während Frankreichs Feldzeichen stolz in die Lfte steigen.
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Aphrodite Und Eros
Fig. 105. Aphrodite nach Alkamenes. Paris, Louvre.
Die Göttin in durchscheinendem und festanliegendem Ge-
wände dargestellt. »Aphrodite in den Gärten wegen
^ ihrer Aufstellung in der Gartenvorstadt von Athen benannt.
Fig. 106. Paris und Helena. Relief in Neapel.
Aphrodite (Kopf modern), von Peitho (Überredung) unterstützt, sucht die Helena zur Flucht mit Paris (Alexandros)
zu bereden. Vgl. Tizians »Himmlische und irdische Liebe«. Eros gibt dem Paris eifrig Ratschläge. Die Lücke
zwischen den beiden Gruppen prächtig durch die schönen Flügel ausgefüllt.
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Extrahierte Personennamen: Helena Peitho Helena Alexandros
Extrahierte Ortsnamen: Alkamenes Paris Athen Paris Neapel Paris Tizians Paris
18
Vierzehnter Abschnitt.
Der muß auch am Schreibtisch hinter den Büchern sitzen, lernen und arbeiten, damit er weiß, wie es früher die großen Feldherren angestellt haben, zu siegen, und wie man das heute anstellen muß. And auch das hat Mackensen fleißig getrieben. Da kam er denn bald in den Großen Generalstab. Dann ist er wieder eine Zeit lang bei seinen lieben schwarzen Äusaren gewesen. Weil er aber so ganz besonders tüchtig war, ist er unserem Kaiser aufgefallen. Der hat gesagt: So einen Mann kann ich gut brauchen. And hat ihn zum Flügeladjutanten gemacht. Der Flügeladjutant ist der Offizier, der immer beim Kaiser sein muß, ihm immer helfen muß, wenn er arbeitet. Damals machte der Kaiser eine Reise nach Jerusalem ins heilige Land. Da hat Mackensen ihn begleiten dürfen. Endlich ist Mackensen auch General geworden. And weil der Kaiser ihn persönlich so gern hatte und wußte, was er für ein großartiger Soldat war, hat er ihn geadelt, da hieß er und seine Kinder nun weiter nicht mehr Mackensen, sondern von Mackensen. Den Adel hat er sich selber verdient. So ist Äerr August v. Mackensen schon in Friedenszeiten ein gewaltiger Lerr geworden. Dabei aber ist eins besonders schön gewesen, wie er, als er schon ein berühmter General war, noch immer seine alte Mutter verehrt hat und ihr ein gehorsamer Sohn blieb. Wenn auch noch so viel zu tun war, er hat ihr alle Woche einen langen Brief geschrieben. And selbst jetzt im Weltkrieg, wenn alles drunter und drüber ging, an seine Mutter hat er immer gedacht und geschrieben. And als ihn der Kaiser zum Feldmarschall machte, da war die erste, der er es mit einem Telegramm mitteilte, seine geliebte, verehrte, alte Mutter. Davon aber, wie der Äerr v. Mackensen sich den Feldmarschallstab verdient hat, wollen wir nun hören.
Den Russen war es ja im Norden wie im Süden schlecht genug ergangen, besonders aber die Schläge, die ihnen wieder Äinden-burg an den masurischen Seen ausgeteilt hatte, schmerzten sie arg. Gleich nachdem die große Njemen-Armee vernichtet war, hatte der Zar in aller Eile eine Menge neue Truppen in diese Gegend geschickt. Denn dort im Norden ging ja der Weg nach seiner Hauptstadt Petersburg. And da mußte er sich ja gewaltig vorsehen, daß der Äindenburg mit seiner ihm nun zum dritten Mal bewiesenen Fixigkeit nicht gar mitten hineingeriet. Es wurden also von den anderen Teilen der langen Leereslinie so viel, wie irgend entbehrlich,
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6264. Der Krieg gegen Frankreich 18701871.
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und Diakonissen, die unermdlich und furchtlos den Kranken Pflege und Labung, den Zagenden Trstung brachten. In der Heimat leitete die Kaiserin Rugusta all diese Taten der Liebe.
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4. Der Kampf gegen die Entsatzheere, während die deutschen Heere mit der Belagerung der Festungen beschftigt waren, brachten die Franzosen neue Streitkrfte zusammen, von Norden, Westen und Sden her rckten diese Scharen auf Paris zu, um die Hauptstadt zu befreien. Doch konnten diese ungebten Mannschaften der erprobten Tchtigkeit der deutschen Truppen nicht standhalten; sie wurden in mehreren groen Schlachten besiegt und zerstreut. Zuletzt sammelte der franzsische General Bourbaki im Sden Frankreichs an 100000 Mann. (Er wollte die Festung Beifort, die der preuische General Iderder belagerte, befreien und in Sddeutschland einfallen. Doch Iderder warf mit einer Heldenschar von 35 000 Mann die fast dreifach berlegenen Feinde zurck und zwang sie schlielich im verein mit General Manteuffel, der ihm zu Hilfe geschickt wurde, auf Schweizer Boden berzutreten. Dort wurden die von Kampf, Hunger und Klte entkrfteten Franzosen entwaffnet und bis zum Rbschlutz des Krieges festgehalten.
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aushungern und zur bergabe zwingen zu knnen. Das war aber ein Irrtum. Die Belagerten hatten sich nicht nur mit Lebensmitteln aufs reichlichste versehen, sondern sie verteidigten sich auch aufs tapferste. So zog sich die Belagerung sehr in die Lnge; immer wieder nutzte nach Deutschland berichtet werden: vor Paris nichts Heues."
Die Festung Straburg wurde seit der Schlacht bei Wrth von badischen und preuischen Truppen belagert. Eine viertgige Beschieung zerstrte ganze Stadtteile, ohne die bergabe herbeizufhren. (Erst als sich die Deutschen zum Sturme rsteten, erfolgte am 28. September die Kapitulation. (Eine deutsche Besatzung zog wieder in die einstmalige deutsche Reichsstadt ein, die der Franzosenknig Ludwig Xiv. einst Deutschland entrissen hatte, und alle Deutschen wnschten: Hun mu Straburg unser bleiben auf immer."
Ruch die Belagerung von Metz war beschwerlich und langwierig. Mehrere Male suchte Bazairte durch Rusflle zu entkommen. Dann stellten sich infolge des regnerischen Vetters und der unregelmigen Verpflegung im deutschen Heere Krankheiten ein. Noch schwerer freilich litten die Franzosen durch Hunger und Krankheit. Bazaine entschlo sich deshalb am 27. Oktober zur bergabe der Festung; 173000 Mann mit drei Marschllen und fnfzig Generalen wurden kriegsgefangen, hunderte von (Beschtzen und Tausende von Gewehren fielen in die Hnde der Sieger.
fluer Straburg und Metz wurden noch viele kleinere Festungen zur bergabe gezwungen.
3. Frsorge fr die Soldaten. Den Soldaten, die in Feindesland bei Tag und Nacht, bei Wind und Wetter, Hegen und Klte Posten stehen und harten, gefhrlichen Dienst tun muten, kamen von der Heimat her unzhlige Beweise der Liebe und Frsorge zu. (Ewaren, Getrnke, Tabak, wrmende Kleidungsstcke und hnliche Liebesgaben sandten Vater, Mutter, Brder, Schwestern, Freunde und vereine in reicher Flle. Welch ein Jubel, wenn der Ruf erschallte: Die Feldpost!" Damals kamen die kurz zuvor eingefhrten Postkarten recht in Gebrauch. Huf dem Rcken eines Pferdes, auf dem Tornister oder dem Kochgeschirr waren sie rasch geschrieben, und dann gingen sie fort in die Heimat. Wie sehnschtig wurden dort die wenigen Seilen erwartet, wie atmete bei ihrer Snfumft so manches bedrckte Vater-und Mutterherz auf: Gott sei Dank, er lebt!" Fr die verwundeten und Kranken, Freund und Feind, sorgten in den durch ein rotes Kreuz vor allen Feindseligkeiten geschtzten Lazaretten rzte, Pfleger und Pflegerinnen. Groen Segen stifteten die Barmherzigen Schwestern
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Metz
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Deutschland Paris Deutschland